INTERVIEW: OZELOT




Ein kurzes Interview aus der Zeitschrift "Ozelot". Genaue Informationen über Daimonion und die Tour sind hier zu finden. (Special Thanx 2 Weoun)





Mit jedem ihrer sieben Studioalben konnten sie ihren Fan-Kreis verdoppeln. Innerhalb eines Jahrzehnts avancierten Project Pitchfork von der unbekannten Szene-Band zum deutschen Top- Act mit Kultstatus. Jetzt steht mit „Daimonion“ die Veröffentlichung des achten Longplayers bevor. OZelot sprach mit Frontmann Peter Spilles.


Ozelot: Der Titel des Albums klingt ziemlich dämonisch . . .

Peter: Das liegt wohl an der altertümlichen Sprache. Im neueren Sprachgebrauch bedeutet „Daimonion“ Schutzgeist. Ich verbinde es auch mit der warnenden, inneren Stimme. Da meine Aussagen in den Texten größtenteils auch so zu verstehen sind, dachten wir uns, das passt.

Ozelot: Haben sich die Texte denn irgendwie verändert?

Peter: Ja, klar. Ich möchte mich ja auch nicht wiederholen. Diesmal geht es um Klone, Angst, Männlichkeitswahn, mein Weltbild, die Existenz, einen allerletzten Aufruf, sich doch noch zu besinnen, Liebe . . .

Ozelot: Welche Botschaft soll „Daimonion“ vermitteln?

Peter: Positivität.

Ozelot: Die erste Single „Existence“ ist eher untypisch für das Album. Warum dieser Song?

Peter: Ich mag es, Erwartungshaltungen zu durchbrechen. Jeder hat wahrscheinlich etwas anderes erwartet. Deshalb dachte ich mir, das ist genau der richtige Song dafür.

Ozelot: Was war bei der Arbeit an diesem Album anders?

Peter: Das ist die erste Platte, die wir allein im eigenen Studio aufgenommen haben. Vorher waren wir allein in fremden Studios, was immer ein zeitliches Limit setzt, da man das Studio bezahlen muss.

Ozelot: Wie gehst du mit der Popularität um?

Peter: Da wir nicht danach gieren, angeguckt zu werden oder auf jeder Party zu erscheinen, kommen wir damit ganz gut klar. Ehrlich gesagt, interessiert uns das nicht so sehr.

Ozelot: Ihr geht wieder auf Tour. Wie fühlt man sich kurz davor?

Peter: Das ist irgendwie unbeschreiblich. Es macht uns allen sehr viel Spaß, live zu spielen. Man hat Kontakt zu den Leuten, die sonst nur als Zahl innerhalb der Verkaufszahlen auftauchen.

Ozelot: Stimmt es, dass ihr vor einer Tour nicht probt?

Peter: Stimmt. Aber es ist nicht so, dass wir gar nichts tun. Wir proben, aber jeder für sich. Ich höre mir die Songs an, versuche, mich an die Texte zu erinnern. Doch was auf der Bühne passiert, ist einfach chaotisch und improvisiert. Es passiert, wie es passiert.

Ozelot: Gibt es spezielle Gründe, warum das Abschlusskonzert der Tour in Rostock ist?

Peter: Als Musiker im M.A.U. zu spielen, vor allem wenn es ausverkauft ist, mit dieser Stimmung, die die Leute mitbringen, ist ein Erlebnis, was man nicht missen möchte, egal wie erfolgreich man ist.